Sonntag, 4. Mai 2014

'Zu zweit tut das Herz nur halb so weh' von Julie Kibler



Das Buch 'Zu zweit tut das Herz nur halb so weh' war ein sehr nettes Geschenk von Isabelle akà Papyrus von "Alles nicht so wichtig". Es hatte eine etwas schwierige Anreise, weil es anscheinend so gar nicht recht zu mir kommen wollte, aber inzwischen haust es schon eine Weile bei mir und eines Sonntags im April hab ich mich dann auch daran gemacht es zu lesen.

Piper Verlag


Es ist die Geschichte von Isabelle, 89 Jahre, und ihrer Afro-Amerikanischen Friseurin Dorrie, die einander freundschaflich verbunden sind. Daher begleitet Dorrie Isabelle auf eine Autoreise von Arlington nach Cincinnati zu einem Begräbnis. Auf dieser Reise erfährt man von Isabelles Jugendzeit in Kentucky in den 30ern des 20. Jahrhunderts und von ihre ersten (und einzigen) großen Liebe.

Eigentlich ist diese Art von Büchern ja genau meins. Ich mag tragische Liebesgeschichten und Bücher, die in den Südstaaten spielen. Eigentlich perfekt. Noch dazu ein Buch, dass eine etwas beschwerlich Reise hinter sich hat und mich dran erinnert, wie schön es sein kann via Internet mit anderen (lesebegeisterten) Menschen in Kontakt zu treten. Aber leider... das schriftstellerische Debut von Julie Kibler hat mich etwas kaltgelassen. Bevor ich näher auf die Gründe eingehe vorweg eine Warnung an alle, die das Buch noch gerne lesen wollen - in diesem Fall lassen sich für mich "Spoiler" kaum vermeiden. Also mit Vorsicht geniessen beziehungsweise folgt dann noch rechtzeitig eine Warnung.

Zuerst zu den positiven Dingen - die Geschichte liest sich zügig ohne mühsamen Längen und grundsätzlich mochte ich die Freundschaft zwischen Isabelle und Dorrie. Ich hätte mir da sogar etwas mehr Tiefgang gewünscht über die Schwierigkeiten und Gemeinsamkeiten, die sich durch ihre komplette verschiedenen Lebenswelten ergeben.
Aber zur eigentlichen Liebesgeschichte zwischen der 17jährigen Isabelle und dem Sohn der farbigen Hausangestellten. In den 30ern in Kentucky ein Ding der Unmöglichkeit, aber Isabelle lässt sich durch nichts und niemanden aufhalten. In ihrer Liebe zu Robert ist sie waghalsig bis fast zur Dummheit. Und Robert ist einfach nur perfekt - wohlerzogen, intelligent, ambitioniert. Obwohl er sich den Gefahren für sich und seine Familie mehr bewusst scheint, so ist auch er bereit alles hinter sich zu lassen für seine große Liebe.
-Soweit bin ich auch noch dabei - nicht die glaubwürdigst beschriebene Liebesgeschichte aller Zeiten, aber ich bin durchaus auch für etwas mehr Gefühl und weniger Realität bei romantischen Dingen. Aber dann beginnt mich Isabelle zu ärgern und damit ging auch jegliche Sympathie für sie verloren. (Achtung - ab jetzt wird dann zu viel von der Geschichte verraten)-
Isablle und Robert heiraten heimlich, werden aber entdeckt und Isabelle wird in ihrem Elternhaus eingesperrt und wie eine Aussätzige behandelt. Was Robert passieren wird, kann man nur befürchten. Isabelle ist schwanger, bekommt ihr Kind aber zu früh und es stirbt. Nachdem sie nun alles verloren hat, Kind und Robert, darf Isabelle wieder das Haus verlassen. Sie sucht sich einen Job und zieht von zu Hause aus. Und diese Isabelle, die in der ersten Hälfte des Buches fast übertrieben mutig war, macht nun einfach gar nichts. Weder versucht sie die Krankenschwester, die bei der Frühgeburt dabei war, zu kontaktieren um vielleicht das Grab ihres Kindes zu besuchen, noch versucht sie Robert eine Nachricht über ihre Situation zukommen zu lassen. Viel mehr glaubt sie einer vagen Andeutung seiner Schwester,  dass er sich bereits eine neue Freundin zugelegt hat. Warum auch nicht.
Natürlich könnte es sein, dass sie durch ihre Erlebnisse einfach bis zur Erstarrung traumatisiert ist, aber so richtig erstarrt ist sie ja nicht. Sie arbeitet, sie geht aus und sie lernt einen Mann kennen. Sie liebt ihn zwar nicht, aber sie heiratet ihn dann trotzdem. Und ab diesem Zeitpunkt war es zwischen mir und Isabelle vorbei. Man kann mir doch nicht vorher die dramatische-wir-gegen-den-Rest-Liebe verkaufen und dann einfach mal jeman anderen heiraten. Es gibt keinen Grund für diese Hochzeit. Isablle hat einen Job, ein Dach über den Kopf, sie liebt jemand anderen. Emotional spricht alles gegen diese Hochzeit. Eine böse Vermutung ist, dass es sich vielleicht um einen Kunstgriff der Autorin handelt um noch etwas mehr Dramatik ins Geschehen zu bringen (Hallo Hollywood!). Denn Robert steht natürlich dann doch vor ihrer Haustüre und wenigstens er hat niemanden anderen. Ein Happy End wird hier trotzdem niemanden gegönnt. Aber da konnte ich auch schon nicht mehr mit Isabelle mitfiebern - ihre Persönlichkeit hatte sich zu unglaubwürdig vom Heißsporn zur 'der, die dem Schicksal ergeben ist' gewandelt.

Julie Kibler wurde übrigens zu der Geschichte von ihrer Großmutter inspiriert, die sich in ihrer Jugend in einen jungen Farbigen verliebt hatte, aber deren Beziehung von ihrer Familie strikt unterbunden wurde.


Vielen lieben Dank noch einmal an Isabelle - ich wollte das Buch unbedingt lesen und es war sehr toll, es geschickt bekommen zu haben. Wer auch immer über diesen Text stolpert und Isabelles Blog "Alles nicht so wichtig" noch nicht kennt - unbedingt besuchen. Wunderschöner Blog mit Büchern, Reisberichten und tollen Fotos.










Montag, 28. April 2014

Cold Comfort Farm von Stella Gibbons


“The education bestowed on Flora Poste by her parents had been expensive, athletic and prolonged; and when they died within a few weeks of one another during the annual epidemic of the influenza or Spanish Plague which occurred in her twentieth year, she was discovered to possess every art and grace save that of earning her own living.” 

Als die äußerst vernünftige und ordnungsliebende Flora mit 19 Jahren plötzlich zur Vollwaise wird, entscheidet sie in nächster Zeit einmal einen von ihren vielen Verwandten auf der Tasche zu liegen. Ihre Wahl fällt auf Cousine Judith, die mit ihrem Brief voll geheimnisvoller Andeutungen über angetanes Unrecht Floras Interesse weckt.

“Well,' said Mrs Smiling, 'it sounds an appalling place, but in a different way from all the others. I mean, it does sound interesting and appalling, while the others just sound appalling.” 

Sie macht sich also auf den Weg ins tiefste Sussex zur Cold Comfort Farm, wo sie auf die leidende Judith und ihren Mann, den Feuer und Verdammnis predigende Amos, deren Söhne, den lüsternen Seth und den verzweifelten Reuben und vor allem auf Tante Ada Doom, die seit 20 Jahren ihr Zimmer nicht mehr verlassen hat und mit eisernem Willen das Schicksal aller auf Cold Comfort Farm regiert, trifft.
Aber das ist genau die Art Umgebung die Flora aufblühen lässt, denn nichts liebt sie mehr als Dinge und Menschen zu ihrem Besten zur organisieren.

“You have the most revolting Florence Nightingale complex,' said Mrs. Smiling.
It is not that at all, and well you know it. On the whole, I dislike my fellow beings; I find them so difficult to understand. But I have a tidy mind and untidy lives irritate me. Also, they are uncivilized.”[Flora]


Pinguin Classics/Gestaltung Roz Chast


"Cold Comfort Farm" ist ein wahnsinnig humorvolles Buch.  Und obwohl es erstmals 1932 veröffentlicht wurde und als eindeutige Satire zu den in dieser Zeit sehr beliebten verhängnisvollen und dramatischen Romanzen im ländlichen Raum alà D. H. Lawrence oder Thomas Hardy zu verstehen ist, so ist es doch nicht zwingend einfach ein Kind seiner Zeit. Man kann das Buch durchaus auch als zeitgenössische Person im deutschsprachigen Raum des 21. Jahrhunderts lesen und sich köstlich amüsieren. Es ist einfach wunderbar wie Gibbons diese geradlinige Flora in diese von unausgesprochenen Vergangenheiten und anderen Wirrnissen geprägte Welt setzt und sie dort Ordnung schaffen lässt - einfach mit etwas Realität und "common sense". Wir alle haben sich schon Bücher gelesen, wo man die Protagonisten anbrüllen möchte, dass sie doch einfach einmal den Mund aufmachen oder einfach nachrfragen oder einfach wie eine normal Person agieren sollen. Etwas Geheimnis und Mysterium brauchen wir alle, aber manche Bücher überspannen den Bogen und dann wird alles zu künstlich und aufgesetzt. Das passiert in jedem Genre. Und dann wünscht man sich eine Flora Poste, die einmal gründlich durchfegt. Das Buch ist trotz seines Alters wirklich erfrischend und es gibt genug Szenen, die an die eine oder andere eigene Erfahrungswelt erinnern.
Wie so oft weiß ich natürlich nicht, wie es um die Qualität der deutschen Überetzung bestellt ist, aber wenn möglich soll man sich immer trauen, Bücher in ihrer Originalfassung zu lesen. Das macht oft mehr Freude als eingebildete Schwierigkeiten... Aber alles in allem möchte ich hier eine kleine Fackel für "Cold Comfort Farm" in den Lesewind halten - wirklich einer der leichtfüssigen Klassiker.



Cold Comfort Farm Trailer (1995)







Sonntag, 6. April 2014

Meine ersten Leseschritte...


Nachdem 2014 bei mir ohne Absicht im Zeichen der Kinder- beziehungsweise Jugenbücher steht, liegt es irgendwie nahe sich daran zu erinnern was man als tatsächliches Kind so an Büchern konsumiert hat. In meiner Erinnerung ist mein erstes "selbst gelesenes" Buch dieses hier:


Erstmals erschienen ist der böse Hatschi Bratschi anscheinend im Jahr 1904, geschrieben vom österreichischen Marineoffezier Franz Karl Ginzkey.


Das "selbst gelesen" steht deswegen unter Anführungszeichen, weil ich damals noch gar nicht lesen konnte, aber ich mir das Buch so oft vorlesen ließ bis ich es auswendig konnte und dann habe ich eben so getan als ob... das ich für eine glaubwürdige Darstellung auch einmal umblättern hätte müssen, war mir da nicht so klar. Eine Textstelle ist mir heute noch im Kopf...


Drin sitzt, die Pfeife in der Hand
Ein Zauberer aus dem Morgenland*.
Der böse Hatschi Bratschi heißt er,
Und kleine Kinder fängt und beißt er.
O Fritzchen, Fritzchen, lauf davon,
Sonst kommst du in den Luftballon!
Ach, Hatschi Bratschi hat ihn schon!
Er hat ihn schon und hält ihn fest,
Weil er mit sich nicht spaßen läßt.


Da werden in Reimform schon mal die zukünftigen Ängste indoktriniert. Als Kind war mir das natürlich nicht so bewusst  - in dem Alter ist man ja weniger reflektiert und saugt alles auf wie ein Schwamm. Deswegen ist das wahrscheinlich auch der richtige Zeitpunkt für belehrende Werke wie Hatschi Bratschi und Struwelpeter (auch ein Begleiter meiner Kindheit). Das kleine Tantchen war außerdem vor allem von den Bilder faszieniert - besonders gut kann ich mich an die Illustration von "Datteln" erinnern. Ich hatte nämlich keine Ahnung was das sein sollte. Ähnlich ging es mir übrigens auch bei meinem ersten Garfield Comic - Lasagne war für mich auch ein sehr befremdliches Gericht und über die Illustrationen so gar nicht nachvollziehbar. Deswegen bin ich heutzutage wahrscheinlich auch so neugierig auf Essen aus aller Welt.


*In der Originalversion ist es ein Türke aus dem Türkenland. Aber ich hatte schon eine "korrektere" Variante.


Sonntag, 9. März 2014

Tip für Zauberlehrling Fans - Die Chrestomanci Serie von Diana Wynne Jones


Die Chrestomanci Serie von Diana Wynne Jones ist ein unbedingter Tip für Harry Potter Freunde. Und bevor zu große Plagiats Ängste ihren Platz einnehmen wollen - Chrestomanci gab es schon eine Weile vor Harry Potter. Zwischen 1977 und 2006 entstanden sieben Bände dieser Kinderbuch Serie, die mir bis jetzt (nach drei Bänden) große Freude bereitet hat. Die Bücher müssen in keiner bestimmten Reihenfolge gelesen werden, aber mit jedem Band kommt einen neue Detailinformation hinzu. Es breitet sich hier einen komplexen ineinander verwobenen Geschichtenteppich aus, der eigentlich nie ins stolpern gerät und man kann sich einfach jeweils für einen bunten Faden (= Buch) entscheiden. Es fehlt auch nicht eine (von mir sehr gemochte) leicht schaurige Seite, die sich meiner Meinung nach sehr oft in der britischen (Kinder)literatur findet. Das liegt vielleicht daran, dass es auf der Insel üblich war Kinder ziemlich früh in entfernte Internate zu schicken, wo sie ihre ersten Erfahrungen in der Welt fernab von der schützenden elterlichen Hand machen.
Neugierig Gewordene, die sich komplett überraschen lassen wollen und meinem Buchttip schon jetzt vollstes Vertrauen schenken, sollten an dieser Stelle diesen kleinen Blog verlassen und stattdessen eines der Bücher aufschlagen. Alle anderen (die mir offensichtlich nicht so vertrauen!!!) lesen noch ein kleines Stück weiter - es wird nichts Dramatisches verraten, aber der erste Band (Charmed Life) wird vielleicht so eine Spur früher durchschaubar.




Chrestomanci ist ein Titel, den der jeweilige Zauberer bekommt, der einerseits die magische Besonderheit von neun Leben aufweist und sich andererseits natürlich auch sonst als würdig erweist. Denn Chrestomanci hat die schwierige Aufgabe die Zauberwelt zu überwachen damit diverse Regeln zum Schutz des Allgemeinwohls eingehalten werden. Deswegen kann man in großer Not auch einfach drei mal seinen Namen sagen und dann muss er erscheinen - egal in welchem der neun (bekannten) Universiiiii (???) sich der Notleidende befindet. Das erklärt vielleicht warum er zu jeder Stunde peinlich genau auf sein Äußeres achtet. Damit nicht genug muss er außerdem auch noch nach seinem Nachfolger Ausschau halten.
Trotz dieser mannigfaltigen Aufgaben steht aber eigentlich nicht Chrestomanci selbst im Mittelpunkt. Um ihn kreisen nur die diversen Geschichten. Im Mittelpunkt steht ein bis mehrere Kinder in unterschiedlichen Situationen. Eltern gibt es keine beziehungsweise kümmern sie sich nur bedingt und man ist auch nicht Teil der beliebten Gruppe, sondern mehr Mauerblümchen und Randfigur. Das heißt aber auch nicht zwingend, dass sich immer um sympathische Kinder handelt, sondern um sehr reale, widerspenstige, sich-selbstbemitleidende, besserwissende Kinder, die sich da durch die eine oder andere gefährliche Situation kämpfen. Natürlich resistent gegen gutgemeinte Ratschläge und immer mißtrauisch gegenüber den falschen Personen, machen sie sich das Leben schwerer als nötig, zeigen dafür umso mehr eigenen Kampfgeist.

So viel kann ich zumindest nach drei gelesenen Bänden vermelden. Und ich finde die Bücher sind großartig - eine liebevoll entworfene Welt mit ebenso liebevollen (wenn auch kratzigen) kleinen Helden. Ich liebe solche Bücher wenn man sich einmal in einem "Lese-Tief" befindet und man sich mit leichter, aber gut geschriebener Literatur durch den tristen Alltag bringen möchte. Und wenn man kleine Mitmenschen hat, denen man vorlesen möchte - umso besser.

Sonntag, 16. Februar 2014

Klassischer Krimi | Inspector Morse


Inspector Morse ist nicht ganz so ein alter (aber wirklich geliebter) Hut, wie die Krimis die ich sonst lese, aber wirklich frische Ware biete ich hier auch nicht an. Trotzdem muss Morse hier einmal erwähnt werden, besonders nachdem ich gerade vor kurzem wieder einmal einen Band gelesen habe und mir die speziellen Eigenheiten dieses Inspectors wieder frisch in Erinnerung sind.

Inspector Morse ist eine Erfindung des britischen Autors Colin Dexter, der zwischen 1975 und 1999 dreizehn Bände mit Morse in der Hauptrolle schrieb. Colin Dexter selbst studierte "klassische Kulturen" (d. h. die Kultur, Sprache, Philosophie, Kunst etc. der römische und griechische Antike) in Cambridge um dann später zu unterrichten. Die universitäre Bildung des Autors merkt man oft an der Wortwahl selbst. Da kann man wunderbar verschraubte Sachen lesen, wie zum Beispiel:

"His sullen, dolichocephalic face could have been designed by some dyseptic El Greco, [...]"
(Daughters of Cain)

Aber auch Morse selbst hat einiges an intellektuellem Dünkel zu bieten: Er fährt einen Jaguar, liebt klassische Musik (besonders Wagner), Poesie, schwierige Kreuzworträtsel und trinkt (durchaus auch schon zu früher Stunde) gerne britisches Ale. Er hatte ursprünglich ein Stipendium für die Universität, verlor dieses jedoch aufgrund von schwachen Noten nach einer unglücklichen Liebesaffäre. Aber auch ohne Abschluss ist Morse überdurchschnittlich intelligent und hat eine Päckchen mit Vorurteilen und festen Ansichten. Er wirkt oft egoistisch und launisch, trotzdem offenbart sich auch oft eine sanfte Seite. Der klassische geniale Eigenbrödler mit starkem Gerechtigkeitssinn und Pech bei den Frauen.
Ihm zur Seite steht Detective Sergeant Lewis; aus der Arbeiterklasse stammend und auch sonst mehr das Gegenteil von Morse, ist er unverzichtbar für ihn. Oft leidet man mit Lewis, wenn Morse mit ihm besonders launisch umgeht, aber dann merkt man wieder an kleinen Dingen, wie sehr sich die beiden schätzen - vergleichbar vielleicht mit der klassischen Holmes und Watson Freundschaft.
Die Krimis selbst sind langwierig und vielschichtig. Ich muss ehrlich zugeben, dass es manchmal schwierig ist Morse Lösungswegen zu folgen, aber es macht (zumindest mir) eine wahnsinnige Freude die Beschreibungen der Stadt (Oxford) und der einzelnen Charaktere zu lesen. Hier fällt keine der handelnden Personen flach aus und ihre Motivation sind nachvollziehbar. Oft passieren mehrere Erzählstränge nebeneinander, die sich erst zum Schluss zu einem Ganzen verbinden und eine Lösung präsentieren.

Morse wurde übrigens auch verfilmt mit dem großartigem (und leider verstorbenen) John Thaw in der Hauptrolle. Danach wurde eine Serie mit Lewis in der Hauptrolle entwickelt (die stimmigerweise auch "Lewis" heißt). Außerdem ist es ja gerade wahnsinnig modern, die Vorgeschichten zu diversen Klassikern zu drehen und daher gibt es jetzt auch eine Miniserie namens "Endeavour", die Morse in jungen Jahren zeigt. Alle drei Serien sind wirklich gut gemacht und ein schönes Kontrastprogramm zu hunderttausend CSI Varianten, wenn man denn gerne mal einen Krimi schaut. Und dann sollte es natürlich ein Englischer sein ;)


Inspector Morse "Trailer"