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Sonntag, 15. September 2013

Sherlock Holmes & Dr. Watson


Bei meiner Reise durch die Sherlock Homes Abenteuer bin ich dieses Wochenende mit "The Return of Sherlock Holmes" angekommen - das heißt ich habe diesen Band fertig gelesen und als nächstes steht "The Hound of Baskerville" auf der Leseliste...
"The Return of Sherlock Holmes" unterscheidet sich in Art und Form in keiner Weise von seinem Vorgänger "The Memoirs of Sherlock Holmes" und "The Adventures of Sherlock Holmes". Die Memoiren waren eigentlich als letzter  Sherlock Holmes Band von Arthur Conan Doyle geplant, mit einem fulminanten Höhepunkt zwischen Sherlock Holmes und seinem Nemesis Prof. Moriarty. Doch der Detektiv hatte inzwischen schon so ein treues Gefolge, dass Conan Doyle quasi gezwungen war, weiter über ihn zu schreiben. Alle drei Bände sind gesammelte Kurzgeschichten, die ursprünglich in einem monatlich erscheinenden Magazin namens The Strand veröffentlicht wurden.

Ich liebe Sherlock Holmes. Daran gibt es nichts zu rütteln. Aber würde ich einem Krimi Fan uneingeschränkt diese Serie empfehlen? Wahrscheinlich eher nicht... Erstens muss man etwas für die Zeit übrig haben und für eine Gesellschaft deren Regeln und Konventionen  - auf deren viele von Holmes Schlußfolgerungen beruhen - uns fremd erscheinen. Aber gerade das gefällt mir so an den Büchern - dieses Eintauchen in eine vergangenen Gesellschaft und eine sehr spezielle düstere Atmosphäre, die Arthur Conan Doyle erschafft.

"Holmes and I sat together in silence all the evening, he engaged with a powerful lens deciphering the remains of the original inscription upon a palimpsest, I deep in a recent treatise upon surgery. Outside the wind howled down Baker Street, while the rain beat fiercely against the windows. It was strange there, in the very depths of the town, with ten miles of man's handiwork on every side of us, to feel the iron grip of Nature, and to be conscious that to the huge elemental forces of all London was no more than the molehills that dot the fields."

Eine Verfilmung die diese Stimmung perefekt einfängt mit einer sehr buchtreuen/genialen Darstellung von Holmes und Watson  hält ist die Granada TV Serie mit Jeremy Brett in der Hauptrolle.





Aber so spannend die beschriebenen Fälle sind, so werden vielleicht Krimifans enttäuscht sein, die erwarten, dass die Lösung der Probleme rein auf Holmes Genie beruhen beziehungsweise die Beweisführung lückenlos ist. Oft muss man sich auch darauf verlassen, dass Zeugen wie auch Beschuldigte einfach durch Holmes Präsenz zusammenbrechen und die Wahrheit erzählen. Denn obwohl Sherlock Holmes die Lösung in den Händen hält, so fehlen im doch oft die Beweise. Glücklicherweise verfehlt sein eindringliches Befragen selten seine Wirkung. Mich stört dieses Hilfsmittel zur Auflösung diverser Fälle weniger, sind doch Holmes und Watson alte Freunde von mir, denen ich viel verzeihe. Aber ich könnte mir vorstellen, dass manche sich an diesem Detail stören könnten und dann sollte man die Finger von diesen Büchern lassen. Ich glaube man muss einfach vor allem die Vorstellung von Zylindern, Droschken und Gentlemen Clubs lieben, um sich in dieser Welt wohl zu fühlen.
"Wahren" Krimifans kann ich aber die BBC one Serie "Sherlock" mit Benedict Cumberbatch ans Herz legen - basierend auf Conan Doyles Werk wurde hier der große Dedektiv in das gegenwärtige London versetzt und das mit wirklich großem Geschick - da gibt es wirklich nichts zu meckern.














Samstag, 2. Februar 2013

Gelesen im Januar...







Neverwhere (deutsch "Niemandsland") ist das erste Buch, das ich von Neil Gaiman gelesen habe. Nachdem ich die Bücher von Terry Pratchett kenne, ist der Autor schon länger auf meinem Radar. Man erkennt schnell, warum diese beiden Autoren gerne zusammenarbeiten - beide haben eine ähnliche Art gewisse (sprachliche) Konventionen humorvoll abzuwandeln.                                                                   Gaiman entwirft  in Neverwhere eine unterirdische Parallelwelt. Richard fällt eines Tages in diese hinein und sein bisheriges obirdisches/normales Leben existiert nicht mehr. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als sich dem gefährlichen Abenteuer zu stellen. Richard ist dabei ein sehr menschlicher Held, der auch schon einmal verzweifelt weint und nicht gerade die souveränste Kür abliefert, aber gerade das macht ihn so liebenswert und real.






Nachdem mir Neverwhere so gut gefallen hat, hab ich gleich das nächste Buch von Neil Gaiman gelesen - The Gravyard Book (deutsch "Das Graveyard Buch"... über manche "Übersetzungen" kann man sich schon wundern).                                                                      Nobody Owens wächst - nachdem seine ganze Familie in einer Nacht ermordet wurde - auf einem Friedhof auf. Seine Familie und Freunde bestehen aus den am Friedhof lebenden Geistern, die sich geschworen haben ihren lebendigen Freund zu beschützen, denn der Mörder seiner Familie lauert noch immer da draußen...                                         Diese Buch hat mich nicht ganz so begeistert, wie "Neverwhere", weil zu viele Fragen offen bleiben oder vielleicht hat mein Erbsenhirn gewisse Anspielungen nicht begriffen. Aber insgesamt muss ich zugeben, dass Gaiman ein großes Talent hat phantastische Welten zu entwerfen und ich werde sicher noch mehr Bücher von ihm lesen. 







"Die Leiden des jungen Werthers" habe ich dieses Jahr zum erstenmal gelesen. Es ist ein Klassiker und es ist von Goethe, aber als Liebesgeschichte kann ich es nicht wirklich weiterempfehlen. Werther hat bei mir keine großen Sympathiegefühle ausgelöst - in die Gegenwart überetzt wäre er wahrscheinlich ein Stalker. Außerdem sind viele Seiten den "Gesängen des Ossians" gewidmet, die Werther seiner Lotte vorliest. Die Gesänge sind wahrscheinlich höchst symbolisch, aber bei mir haben sie vor allem Augenrollen und große Hoffnung auf ihr baldiges Ende ausgelöst. Empfehlenswert für Leute, die, wie ich, ihre Bildungslücken schließen wollen.












Ich bin mir sicher, dass man Jane Austen Bücher für vieles kritisieren und die veraltenden Frauenmodelle verächtlich belächeln kann, aber für mich werden ihre Bücher immer ein freundlicher Rückzugsort sein. Persuasion (deutsch: "Anne Elliot oder die Kraft der Überredung") ist im Grunde eine klassische Austen Geschichte mit dem Unterschied, dass die Heldin Anne Eliot schon etwas älter ist und eigentlich jede Hoffnung auf Eheglück schon aufgegeben hat.
Für Mensch, die seufzende Liebesgeschichten aus vergangener Zeit mögen ist Jane Austen eigentlich unumgänglich und ihre Bücher können zu unersetzlichen Freunden werden.









Ich liebe Krimis. Besonders die englischen Klassiker. Die Sherlock Homes Serie von Arthur Conan Doyle habe ich vor Jahren alle auf Deutsch gelesen und irgendwie hatte ich Lust, alle Bücher noch einmal auf englisch zu lesen und wo wenn nicht am Anfange beginnen mit "A Study in Scarlet" (deutsch: "Eine Studie in Scharlachrot"). Ich habe die Sherlock Holmes Geschichten geliebt, vor allem wegen dem viktorianischen Lebensgefühl (ich war ein sehr altmodisches, in Konventionen verliebtes Kind), aber man verliert wohl doch etwas an Gutgläubigkeit über die Jahre - ein paar von Holmes Schlussfolgerungen als an den Haaren herbei gezogen zu beschreiben, ist fast freundlich. Trotzdem freue ich mich darauf, sämtliche Abenteuer wieder einmal zu lesen. Besonders da ich mich kaum an die Geschichten erinnern kann.






Little Women (deutsch "Betty und ihre Schwestern") von Luisa May Alcott ist für mich etwas zwiespältig. Einerseits war die Geschichte über die vier Schwestern so mitreißend geschrieben, dass ich das Buch eigentlich nicht aus der Hand legen konnte und ich mehrmals zu Träenen gerührt war. Andererseits war mir der erhobene moralische Zeigefinger manchmal etwas zu viel (dabei muss man aber bedenken, dass das Buch erstmals 1868/69 erschienen ist) und die Rolle von Beth, der zweitjüngsten Schwester, hat mich schlichtweg geärgert - dabei meine ich nicht ihren Charakter, sondern ihre Geschichte. Ich hätte es spannender gefunden, wenn sich Beth weiterentwickelt hätte und die ergebene Art wie sie mit ihrem Schicksal umgegangen ist, war für mich unrealistisch und unfair - als hatte Alcott sich eben diesen Charakter für dieses Schicksal zu recht gelegt. Aber ich möchte hier nicht zu viel verraten, falls manche den Inhalt diesen Kinderklassikers der amerikanischen Literatur gar nicht kennen. Es gibt übrigens auch eine sehr schöne Verfilmung aus dem Jahr 1994.